Virtuosität und Habitus
Wenn Habitus darin besteht, den Ort, den einem die soziale Aufteilung zuweist, aktiv einzunehmen, in zu „inkorporieren“, dann ist der Virtuose die Figur einer Performanz ohne Habitus.
Genau deswegen wird er indes zur exemplarischen Figur für die soziale Ökonomie in einer poststratifikatorischen Gesellschaft: Die Freiheit, die er in seiner Selbstinszenierung hat, weil diese eben nicht primär Verkörperung von Habitusformen ist, erweist sich als Potenzial der Selbstbehauptung, wo diese keine entsprechend zuverlässigen Formen mehr vorfindet. Wo nicht mehr klar ist, was zu steigern wäre, um gesellschaftlich Erfolg zu haben, sind die Erfolgreichsten jene, die sich auf Steigerung selbst spezialisieren.
allesfliesst - 27. Okt, 14:39
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